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1740 Pour le Mérite – Blauer Max
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1914-1918

Zu Beginn war der preußische Orden Pour le mérite nicht die höchste militärische Tapferkeitsauszeichnung. Erst 1810 wurde ihm diese Ehre zu teil. Im Jahr 1685 stiftete König Friedrich I., als er noch Kurprinz war, einen Orden, den er Orden de la générosité nannte. Er bestand aus einem goldenem, achtspitziges Kreuz versehen mit goldenen Kugeln auf den Spitzen und mittig wurde das Wort Générosité angebracht. Das Kreuz selbst hing an einem blauen Bande. Am Tag der Thronbesteigung Friedrich der Große (31.05.1740) wurde er in den Orden Pour le mérite umbenannt. Alle Träger wurden in einer Ritterschaft vereint und erhielten einen monatlichen Ehrensold ausgezahlt.

Obwohl der Orden vorzugsweise unter dem Namen „Militär Verdienst Orden“ geführt wurde, scheint es des Königs Absicht gewesen zu sein auch ihn für zivile Verdienste zu verleihen, zumal ihn sein Freund Voltaire erhielt, wie auch einige Zivildiener (benannt im alten Sprachgebrauch). Durch die Umwandlung des Ordens änderte sich auch das Ordenszeichen in die heute noch bekannte Form und das Band erhielt die preußischen schwarz – weißen Farben.

Am 18.01.1810 erließ König Friedrich Wilhelm III. den Beschluss, dass der Orden nur noch durch außerordentliche Verdienste auf dem Schlachtfeld erworben werden konnte. Demnach konnte der Orden nur durch eine entscheidende Schlacht oder die Einnahme bzw. erfolgreiche Verteidigung einer Festung erlangt werden so dass er zwangsweise nur den Offizieren vorbehalten war. Im Jahr 1816 besaß der Orden bereits 1000 Ritter. In der Stiftungsurkunde des Eisernen Kreuzes wird eine Erweiterung des Pour le mérite verordnet, dass in außerordentlichen Fällen drei goldene Eichenblätter am Ring erteilt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der Orden durch eine goldene Krone (oberhalb des Ordenskreuzes angebracht) erweitert. Dies war nur den Trägern vorbehalten die diese hohe Auszeichnung bereits 50 Jahre im Besitz hatten.

Anzumerken ist, dass der Pour le mérite der einzige preußische Orden ist, dessen Adler keine Krone trägt. 1866 (nach dem Feldzug) wurde von König Wilhelm I. das Großkreuz des Pour le mérite gestiftet. Hierbei wurde das Kreuz verdoppelt und mittig ein Medaillon mit dem Porträt seines Stifters, Friedrich des Großen angebracht. Zu diesem Großkreuz gehört ein goldener vierspitziger Stern, der ebenfalls das von der Ordensdevise umgebene Bildnis des Stifters in seiner Mitte aufweist. Verliehen wurde dieses Großkreuz unter anderem an die beiden Kronprinzen: Kaiser Friedrich III. , der mit seiner 99tägigen Regierungszeit in die Geschichte einging und an den Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen.

König Wilhelm I. legte das Großkreuz auf Wunsch seines Offizierskorps beim Einzug in Berlin, nach dem siegreich beendeten Feldzug, an. Das Band des Ordens ist schwarz mit je einem silbernen Randstreifen. Bei der Verleihung der drei goldenen Eichenblätter wurde das Ordensband um einen silbernen Mittelstreifen erweitert.

Bei den Jagdfliegern des I. Weltkrieges erhielt der Orden wegen seiner bläulichen Färbung und zu Ehren von „Max Immelmann“ den Spitznamen „Blauer Max“. Die Luftwaffe stellte auch den Hauptteil der Trägerschaft, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Boelcke, Immelmann oder von Richthofen. 1998 verstarb der letzte Träger der militärischen Ausführung des Ordens, Ernst Jünger. Mit seinem Tod erlosch der Orden, seine Ritterschaft und die Bundesrepublik Deutschland wurde von der Bezahlung des Ehrensoldes entbunden. Jünger hatte als einer der Wenigen, darunter auch Erwin Rommel, diesen Orden bekommen obwohl er aus bürgerlichem Haus stammte. Feldmarschall von Hindenburg hatte sogar erhebliche Bedenken, diese Auszeichnung an den jungen, „unbotmäßigen“ Stoßtruppführer zu verleihen. Der Kaiser setzte sich über die Bedenken hinweg und verlieh ihn trotzdem.

Heute wird dieser Orden im Gegensatz zur Friedensklasse nicht mehr verliehen.

Der Orden Pour le mérite sowie das zugehörige schwarze Band mit weißem Rand.

Der Orden Pour le mérite mit drei Eichenblätter in Gold – Anfertigung 1914-18 (siehe oben im Text – Erweiterung in der Stiftungsurkunde des Eisernen Kreuzes)

Eine ältere Ausführung des Pour le mérite, Mitte 18. Jahrhundert. Hierbei ist er hellblau emailliert und die Inschrift wurde mit Goldstaub aufgemalt.

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1842 – 1933, 1952 – heute

Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste – Friedensklasse (Preuß.)

Im Jahr 1842 wurde auf Anregung von Alexander von Humboldt von König Friedrich Wilhelm IV. der Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste gestiftet. Die Namensgebung wurde an den gleichnamigen militärischen Verdienstorden, den Friedrich der Große 1740 gestiftet hatte, angelehnt. Im Jahr 1810 erhob sein Vater König Friedrich Wilhelm III den Orden von 1740 zum höchsten militärischen Tapferkeitsorden so dass man gezwungen war für den neuen Zweck ein anderes Ordenszeichen zu erschaffen.

Demnach erhielt er zwar den gleichen Namen wurde aber sichtlich zur Erinnerung an den ursprünglichen Stifter angepasst. Um das Medaillon, in dem sich der Preußische Adler befindet, ist ein blauer, goldgeränderter Emaillereif mit der goldenen Inschrift pour le mérite gelegt. Zwischen Medaillon und Reif befindet sich viermal das doppelte F und viermal eine römische Zwei, zur Erinnerung an Friedrich II.. Über dem Doppel F außerhalb des blauen Reifes befindet sich je eine goldene Krone.

Die Verleihung des Ordens erfolge selten und war anfangs nur Männern vorbehalten, die hohe und allgemein anerkannte Verdienste um die Wissenschaft oder Kunst erworben hatten. Theologen zählten hierzu nicht.

Die Anzahl der deutschen Ordensmitgliedschaft wurde auf dreißig begrenzt. Ausländer konnten dennoch außerhalb dieser Begrenzung aufgenommen werden. Sofern einer der Mitglieder verstarb, unterbreiteten die übrigen Mitglieder dem König Vorschläge für Neubenennungen, so dass dieser diese in Erwägung zog. Zur Erinnerung an den ursprünglichen Stifter wurden die drei Verleihungstage des Ordens folgendermaßen festgelegt: der 24. Januar (Geburtstag Friedrichs des Großen (1712)), der 31. Mai (Datum seines Regierungsantrittes (1740)) und der 17. August (Todestag von 1786).

Das Ordensband entspricht dem ehemaligen, später der militärischen Version vorbehaltene schwarzen Band mit weißem Rand. Zu den ersten Ordensmitgliedern zählte unter anderem der bekannte Komponist Franz Liszt. Ihm wurde die Auszeichnung zu teil, weil er während seines Aufenthaltes auf der Rheininsel Nonnenwerth in den Sommermonaten der Jahre 1841 bis 1843, unter anderem Männerchören das Lied -Was ist des Deutschen Vaterland- komponiert und dem König gewidmet hatte. 1924 gelang den Mitgliedern der zivilen Version des Ordens die staatliche Anerkennung. Im Jahr 1935 wurden Ihnen aber schon untersagt, neue Mitglieder aufzunehmen, obwohl dies laut den alten Statuten hätte geschehen können. Erst im Jahr 1952 bildete sich eine Vereinigung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Künste, welche die Zustimmung des Bundespräsidenten Heuss zu der Neufassung erhielt.

Am 05.07.1958 unterzeichnete der Bundespräsident ein entsprechendes Gesetz und übernahm selbst das Protektorat. Aufgrund des neuesten Beschlusses konnte die Auszeichnung erstmalig auch an Frauen verliehen werden. Die Mitgliederzahl wurde auf 40 deutsche Staatsbürger und in gleicher Anzahl auf ausländische Mitglieder beschränkt, von denen anteilmäßig zu gleichen Teilen diese den Geisteswissenschaften, den Naturwissenschaften und den Künsten angehören sollen. Das Ordenszeichen ist weiterhin das von 1842 geblieben.

Weiterführendes Bildmaterial bzw. Abbildungen der unterschiedlichen Ausführungen des Ordens finden Sie unter

http://www.medalnet.net/

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